Vortrag von Birgit Kelle gestern Abend im Herz-Jesu-Pfarrsaal in
Prenzlauer Berg: Was für ein wertvoller Abend! Zweieinhalb Stunden sprach uns
die Mutter von vier Kindern aus dem Herzen, in dem sie sich zur Fürsprecherin
der Familien machte, deren Interessen von der Politik so sträflich
vernachlässigt werden.
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Diskussion mit Birgit Kelle in Berlin, Prenzlauer-Berg |
Eingeladen hatten die „Christdemokraten für das Leben e.V.“ (http://www.cdl-berlin.de), die „CDU Prenzlauer Allee“, die „CDU Alt-Pankow“ und die „Junge
Union Pankow“. Birgit Kelle stellte ihr Buch „Dann mach doch die Bluse zu“ vor (mehr dazu hier: http://birgit-kelle.de) und diskutierte anschließend mit den
Anwesenden darüber.
Als ihr erstes Kind kam, erzählte die Autorin gestern Abend, beschloss
sie, drei Jahre in den Erziehungsurlaub zu gehen. Schnell fand sie sich in der
Heimchen-am-Herd-Ecke wieder, war aber in ihrer neuen Rolle als Mutter sehr
glücklich. Eine Frau, die sich um ihre Kinder kümmere und auf Karriere
verzichte, ernte in unserer Gesellschaft Unverständnis. Der größte Widerstand käme
seltsamerweise von Frauen in feministischen Kreisen, die nicht begreifen können,
dass jemand gern Mutter sei. Sie verstünden das einfach nicht – möglichweise,
weil viele von ihnen nicht selbst Mütter seien.
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Birgit Kelle und Stefan Friedrich von den CDL |
Auch durch die Politik, so beklagte Frau Kelle, bekämen Mütter, die
ihre Kinder zu Hause erziehen wollen, kaum Unterstützung, allenfalls für die
CSU sei das noch eine Option. Es werde nur noch die neue Rolle der
erfolgreichen, berufstätigen Frau unterstützt. Dagegen werde zum Beispiel das
Betreuungsgeld als „Herd- oder Verdummungsprämie“ diffamiert, weil Kinder zu
Hause mit ihren Müttern „verdummen“ würden.
Wir müssten als Eltern und Frauen dagegen auf die Barrikaden gehen,
meinte Frau Kelle. Viele Mütter vermissten die gesellschaftliche Anerkennung
für ihre wertvolle Tätigkeit, ihnen gehe es nicht in erster Linie um das Geld,
obwohl viele durchaus gezwungen seien, arbeiten zu gehen. Die 150 Euro
Betreuungsgeld seien ein Witz, wenn der Staat gleichzeitig lieber 1200 € im
Monat für einen Krippenplatz ausgäbe. Mütter bräuchten ein Betreuungsgeld von mindestens
450 € im Monat, damit sie die freie Wahl hätten, in den ersten drei Jahren bei
ihren Kindern zu Hause zu bleiben.
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Zwei Mütter mit je vier Kindern: Davon müsste es mehr geben. |
Die Politik wolle die Familien jedoch in ein neues
Gesellschaftsmodell drängen: Du bist nur wertvoll, wenn du Steuern zahlst. Diese
Sozialdemokratisierung der Familienpolitik hätte sogar die CDU erfasst und sei
von Frau von der Leyen eingeführt worden. Dadurch würden Mütter, die zugunsten
ihrer Kinder einige Jahre auf die Berufstätigkeit verzichten, in die
Altersarmut gedrängt. Das sei ein Novum in der Menschheitsgeschichte, dass Kinderreichtum
zu Altersarmut führe. Dabei funktioniere das staatliche Rentensystem nur durch
genügend Kinder.
Doch statt den Zusammenbruch des Rentensystems zu verhindern,
kümmere sich die Politik lieber um Randgruppenthemen und richte 150 Gender-Lehrstühle
an den Universitäten ein. So hätten die Berliner zwar immer noch keinen neuen
Flughafen, aber Unisex-Toiletten. Viel wichtiger seien Demografie-Lehrstühle.
Doch die Gender-Lobbygruppen würden sich auch künftig ihre Budgets sichern, um weiter
an der „Zerstörung der Familie im klassischen Sinne und der Zerstörung der Ehe von
Mann und Frau“ durch „Verwirrung der Geschlechter“ zu arbeiten.
Menschen mit Kindern, die Zeit und Geld in die Zukunft unserer
Gesellschaft investierten, beklagte Frau Kelle, würden durch geringere Renten
bestraft. Es sei ein gerechteres Rentensystem nötig, das Mütter nicht länger
benachteilige. Eine Familie müsse die Freiheit haben, selbst entscheiden zu
können, wie sie leben wolle. Es sei ungerecht, Krippenplätze mit 1200 € im
Monat zu subventionieren, zwei Drittel der Familien aber jede finanzielle
Unterstützung zu verweigern, weil sie keinen Krippenplatz in Anspruch nähmen.
Ihr sei auch unbegreiflich, warum der Staat Tierfutter mit nur 7 %
Mehrwertsteuer subventioniere, für Babywindeln aber 19 % verlange. Ebenso
verstehe sie nicht, warum Urteile des Bundesverfassungsgerichts zugunsten der
Familien seit 23 Jahren nicht umgesetzt würden.
Ich bin sehr froh, dass sich Birgit Kelle so engagiert für die
Familien einsetzt. Wer mehr zum Thema wissen möchte, dem sei ihr erfolgreiches Buch empfohlen, das jetzt bereits in dritter Auflage erscheint.
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Birgits Bestseller liegt inzwischen bereits in der 3. Auflage vor.
"Es gibt
hunderttausende Frauen wie mich in diesem Land. Frauen, die gerne Frauen sind,
es gerne zeigen und das auch nicht ständig diskutieren müssen. Und Mütter, die
gerne Mütter sind. Sie alle haben in Deutschland keine Lobby. Für sie ist
dieses Buch. Als Bestätigung: Lasst euch nicht von eurem Weg abbringen, es ist
gut und richtig, was ihr tut. Ihr dürft das! Und hört endlich auf, euch ständig
zu rechtfertigen“ (Birgit Kelle).
Gerhard Lenz
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